IT-Zuständigkeitsfalle: Unternehmen verlieren Zeit und Geld
IT-Zuständigkeitsfalle: Unternehmen verlieren Zeit und Geld
Studie weist Deutschland erhebliches Nachholpotenzial aus
Im Detail gaben 83 Prozent der in Deutschland ansässigen Unternehmen an, dass eine nur mangelnde Bereitschaft der für IT-Fragen zuständigen Mitarbeiter, eigenverantwortlich zu handeln, teils zu erheblichen Verzögerungen führt. In direkter Konsequenz für die Unternehmen erklärten rund 40 Prozent, dadurch zwischen drei und sieben Arbeitstage (Manntage) pro Monat zu verlieren. Mit Blick auf daraus resultierende finanzielle und ressourcenbedingte Einbußen wird dieses Problem umso deutlicher, dass 13 Prozent der befragten IT-Manager sogar von Verzögerungen durch Zuständigkeitskonflikte von über einer Woche (Mannwoche) im Monat ausgehen. Dabei anfallende Kosten summieren sich folglich in Abhängigkeit der Unternehmensgröße, wobei besonders klein- und mittelständische Unternehmen in die Bredouille geraten können.
Laut der Studie kann es großen Konzernen mehrere Mio. Euro kosten, werden IT-Probleme nicht sofort behoben. Vor allem im Kommunikationsbereich fehle es verstärkt an einer Effizienzoptimierung. Dabei strichen 33 Prozent der Befragten die fehlende Kommunikation zwischen den internen Teams heraus, gefolgt von nicht klar definierten Zuständigkeiten und widersprüchlichen Informationen. Als alarmierendes Ergebnis brachte die Studie zu Tage, dass in 79 Prozent der Unternehmen erste Anzeichen drohender Systemausfälle übersehen wurden. "Immer komplexere IT-Umgebungen fördern eine Unternehmenskultur, in der sich Mitarbeiter gegenseitig die Verantwortung zuschieben", erläutert Jürgen Single, Regional Director für zentral- und Osteuropa bei Network General.
Weitere Defizite sind als Ergebnis besonders gravierend darin zu sehen, dass vielen IT-Managern häufig die entsprechenden Tools fehlen, mit denen eine umfassende Übersicht über die Prozesse möglich wäre. Erst in der gezielten, sinnvollen Umlegung und damit verbundenen Verteilung der Verantwortung auf einzelne Mitarbeiter oder Teams könnte die Performance des gesamten Unternehmensnetzwerks erheblich verbessert werden. Die Studie zeigt auf, dass diese Probleme besonders akut in der verarbeitenden Industrie dominieren. Das Beispiel Deutschland verdeutlicht, dass rund 44 Prozent und damit knapp die Hälfte der deutschen IT-Manager das gegenseitige Zuschieben der Verantwortung als Ursache für Verzögerungen identifizieren. Weitere zwölf Prozent sehen sich im Alltag immer mit diesem Phänomen konfrontiert. Fortschrittlich hingegen sind die Branchenbereiche des Retails und der Logistik, da nur 19 Prozent der befragten Unternehmen oft oder immer Verzögerungen erfahren, weil sich niemand zur Lösung des Problems verantwortlich oder zuständig fühlt. Die Bundesrepublik scheint besonders betroffen zu sein, da lediglich 49 Prozent der Unternehmen in Frankreich aufgrund von mangelnder Verantwortungsübernahme mehr als drei Arbeitstage (Manntage) im Montag verlieren (Großbritannien nur 31 Prozent).